Beiträge zur juristischen Literargeschiehte des Mittelalters.
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aus der sehr geringen Zahl der Paieä. Die Zahl der als Paieä zu
bezeichnenden Capitel in dem uns überlieferten Text des Decrets
steht nicht ganz fest. Auch Bi ck e 11‘) und Richter 2 ) stimmen
nicht völlig überein. Wenn ich recht gezählt habe, was ich
glaube, so bezeichnet der erstere 12 Stücke nicht als Paieä,
denen Richter diese Eigenschaft beilegt 3 ); umgekehrt führt Rir-
kell 8 Stücke als Paieä auf, die von Richter nicht so genannt
werden 4 ). Wenn aber neben den von ihnen gemeinsam angenom
menen diese 20 Capitel ebenfalls als Paieä gelten, so ergibt sich
die Totalsumme von 162 Paieä. Von diesen lässt sich bei 12 nicht
mehr entscheiden, ob sie in der Handschrift waren oder nicht, weil
die Blätter fehlen 5 ). Von den übrig bleibenden 150 Paieä sind in
den Text selbst nur 10 Stücke aufgenommen, einige sind später
an den Rand geschrieben. Von diesen 10 Capiteln aber hat schon
Huguccio folgende 6 in seinem Commentar berücksichtigt: c. 7.
Dist. XXVII o), c. 82. Dist. LXIII.q, c. 12. Dist. XCV1. 3 ), c . 6. C. 1.
! ) Bickel I, De Paleis, quae in Gratiani Decreto inveuiuntur. Marburg 1827. Diese
für die Frage der Paieä unentbehrliche kleine Schrift (sie erschien in einem von
ihrem Verfasser und Hupfeid herausgegebenen Festprogramm) ist nicht in den
Tauschverein der deutschen Universitäten gekommen und daher sehr selten.
2 ) In seiner classischen Ausgabe des corpus juris canonici.
3 ) C. 3. Dist. XV. Inde a §. 17 (cf. Praef. Richter I. c. not. 19). — c. 9. Dist. XLIV.
— c. 47. Dist. L. — c. 12. Dist. XCVI. — c. 17, 23. C. II. q. 6. — c. 45. C. XI. q. 1.
Inde a v. „In criminalibus“ — „debet“. — c. 19. C. XXII. q. 5. — c. 25. C. XXIII.
q. 8. — c. 22. C. XXIV. q. 3. — c. 11. C. XXXVI. q. 2. Inde a v. „Item Cod.“ —
c. 22. Dist. IV de cons.
i ) C. 6. C. I. q. 4. — c. 29. C. II. q. 6. Inde a v. „Dies“ — „erit“. — c. 2. C. VI. q. 5.
— c. 1. C. VII. q. 1. Inde a v. „atque id.“ — „veniat“. — c. 11. C. VII. q. 1. Inde
a v. „absque“ — „conjungat“. — c. 3. C. XVI. q. 7. — c. 13. C. XX. q. 1. — c. 2.
C. XXXII. q. 7. Inde a v. „manenle“ — „viro“.
5 ) C. 2, 17, 23, 29. C. 2. q. 6. — c. 7. C. II. q. 7. — c. 14. C. III. q. 5. — c. 6. C. III.
q. 6. — c. 7. C. III. q. 9. — c. 2. C. IV. q. 2. — e. 2. C. VI. q. 5. — c. 1. C. VII.
q. 1. — C. 11. C. VII. q. 1.
6 ) Wird von Hug. commentirt, aber nicht als Palea bezeichnet. Dass dies Cap. von
Pauca palea selbst hinzugefügt ist, ergibt eine anonyme Summa des Decrets der
Bibliothek zu Bamberg (P. II. 26.), in der es heisst: „Hoc apposuit pauca
palea usque ad finem“. In dieser Summa sind noch keine Decretalen citirt.
7 ) Wird von Hug. angeführt, aber nicht als Palea bezeichnet. Steht in der Bamber-
ger Summa ebenfalls ohne diese Bezeichnung.
8 ) Wird von Hug. nicht als Palea bezeichnet. Ebenso wenig in der B amberg er
Summa, in der nur die beiden folgenden Capitel dem Paucapalea zugeschrieben wer
den mit den Worten; „Nun quam. Post hoc decretum, quod sequitur in quibusdam
libris de privilegio Constantini usque ad illud decretum Sieut quam vis etc., a