Manetho und Diodor. 239 Werth verloren. Dagegen waren eben diese Aufzeichnungen für jeden Forscher von der höchsten Bedeutung und wir werden später zu erörtern haben, dass Diodor in der That auf sie zurückgegangen ist. Nur wenn diese nicht ausreichten, wie dies etwa bei der Frage nach den Gründen der Thierverehrung der Fall war, 1 sah Diodor sich genöthigt, eigene Erkundi gungen bei den Eingebornen einzuziehen. Zur Bestätigung der Mittheilungen der Priester beruft sich Diodor an drei Stellen 2 direct auf seine Augenzeugenschaft. Nehmen wir zu diesen Stellen die verschiedenen sti y.at vuv (und ähnliche formelhafte Wendungen), 3 die wieder als Bestätigung oder Ergänzung von Berichten, die anderen Quellen entnommen sind, dienen, so haben wir den gesammten Umfang der persönlichen Beobach tungen und Erfahrungen Diodors umschrieben. Umgekehrt als bei Herodot, haben die mündlichen Quellen bei Diodor nur eine sehr secundäre Bedeutung. Wir kommen zu den schrift lichen. Hier tritt uns in überraschendem Masse die Reichhaltig keit der in die Darstellungen Diodors verwebten Nachrichten entgegen. So wird von den Nachrichten, die über die Grün dung von Theben überliefert waren, bemerkt: dpjptaßYjTsihai 8’ r, y.Ttot? rrjc toXsw? TaÖTY]? oü p.ovov xapa loic myypatfeum'/, dXXd y.a.\ wap’ autoT? xof? %on' Aifuxrov '.epeüor. 4 In der That werden von Diodor zwei Versionen über die Gründung mitgetheilt, die ihm wohl als die bemerkenswerthesten erscheinen. Ueber den Bau des Labyrinths verzeichnet Diodor ebenfalls eine Reihe von stark abweichenden Angaben. Nach der einen hätte König Menas das vielbewunderte Bauwerk errichtet, 5 nach einer anderen dagegen ein König Mendes, den Einige auch Marros 1 I, 86, 2. 2 I, .84, 8; I, 83, 8, 9; I, 46, 7. cf. auch I, 44, 1. 3 f'-fyP 1 t 0 “ I) 43, 2'; 43, 4; 52, 3; 63, 5; 24, 6; 22, 2; 21, 9. aypi tSv vuv yp&'vtuv I, 90, 2. [j-sypt xSv vewxfpwv ypovtov I, 46, 4; 18, 3. x.Gtö’ I, 84, 8; 31, 6; 31, 8. uiypi xou y.aö’ 7jpa; ß(ou I, 61, 4. Sn (xal) vuv I, 97, 7; 14, 2; 96, 8; 45, 7. (x«t) vuv I, 10, 2; 10, 3; 19, 4; 21, 4. aus Ttov zaO’ ypo’vwv I, 52, 3; 31, 7. £v xots za0’ fjpä; fxt ypovot; I, 10, 6. Einige dieser Formeln mögen übrigens von Diodor aus seinen Vorlagen einfach herübergenommen worden sein. 4 I, 15, 2. 5 I, 89, 3.