448 Scherer. Minnesingerhs. des XIII. Jalirh., die Quelle von BC, eröffnete, muss etwa so beschaffen gewesen sein wie XXII Heinrich von Veltkilchen in der Hs. A : zwei sicher echte Strophen Yeldekes eröffnen das letztere, dann folgen zwei unsichere und sechs sicher unechte, wovon fünf dem Dietmar von Aist gehören. So folgen auf die vier echten Strophen Heinrichs gleichfalls vier unechte, diese aber einem Verfasser oder wenigstens einer Schule gehörig. Und auch sie führen uns in die Nähe Dietmars von Aist. Wenn sie die Genauigkeit der Reime (bis auf richer : güetliche 4, 17. 19, wenn ich das recht beurtheile) vor ihm voraus haben, so stehen sie ihm durch die fehlenden Senkungen nach. Die Stimmung des Mannes ist weicher als beim Burggrafen von Regensburg, aber von dienest ist noch nicht die Rede, und die Frau rühmt den Mann. Die dritte Strophe erinnert an den Abschied in Dietmars Tagelied. Die Frau sucht in der vierten Strophe ihre Abhängigkeit von dem Manne durch ein Gleichniss auszudrücken, wie umgekehrt Dietmar 38, 35. Die unverholene Aeusserung der Sinnlichkeit 4, 20. 5, 8 wie beim Regensburger und bei Dietmar, während Kaiser Heinrich nur sagt: swenne ich bi der minnecltchen hin. Die Wendung gegen die anderen Frauen, die ihr den Geliebten neiden 4, 30, noch ganz alterthümlich wie in den obigen Frauenstrophen. Dagegen kommt Naturgefühl gar nicht zum Ausdruck wie in den Kürnbergsliedern. Einzelheiten, die sich sonst vergleichen lassen, sind kaum vorhanden; der aller liebeste man 4, 36 (der aller beste man 38, 7) verendet 4, 28 (vergl. ende bei Dietmar §. 7) und ähnliche kommen nicht in Betracht. Die Metra setzen die Entwicklung der Waisenform und die erste, zweite, vierte Strophe (wenn ich die letztere richtig auffasse) speciell die Kürnberges wise voraus, nur dass über schlagende Reime hinzugekommen sind. Der Hiatus ist ver mieden wie bei Dietmar, wenn meine Vorschläge für die vierte Strophe Billigung finden. Jede Strophe ist vermuthlich ein Gedicht. Die ältesten Liederbücher einzelner Dichter, die wir haben, sind chronologisch geordnet. Wenn wir das auf Kaiser Heinrich anwenden, so müsste er gewaltig zurückgeschritten sein. Aber vielleicht verhält es sich in diesem Falle anders?